Die Frage, ob ich eher einen mobilen Rechner wie das MacBook Pro oder doch einen stationären Macintosh à la iMac einsetze, stellt sich mir persönlich nicht. Dafür bin ich viel zu sehr von den Vorzügen des mobilen Computers überzeugt: ständige Verfügbarkeit meiner Daten und Programme, geringer Platzbedarf, mobiles Arbeitsgerät, usf. Aber gerade als Computerneuling oder potenzieller Umsteiger ist die Frage „mobil oder stationär“ schon erlaubt. Daher werde ich den Antworten derselben ein wenig näher auf den Grund gehen.
[Update] Dieses rigorose Ausschließen eines stationären Rechners wie dem iMac trifft auf mich nicht mehr zu. Mittlerweile vertrete ich die Ansicht „Auf das richtige Setup kommt es an!“. Das hat zum einen mit meiner Arbeitsweise zu tun, die mich zum Kauf eines iMac mit großem Display bewogen hat. Und zum anderen mit der Rechenleistung meines Apple-Rechners mit Intel i5 2,7 GHz und 8 Gigabyte RAM. Beides ist wichtig für den Videoschnitt meiner Interviews, die ich mittlerweile regelmäßig führe. Aber für meine Reisen und das Videobloggen unterwegs ist es immer noch ein Macbook Pro. [/Update]
Zunächst einmal: Rein unter dem Aspekt der Leistungsstärke beider Computertypen gibt es keine allzu großen Unterschiede mehr. Gerade im Einsteigerbereich sind die Unterschiede kaum spürbar. So wird das MacBook Pro 13 Zoll mit 2,5 GHz getaktet, bietet standardmäßig 4 GByte Arbeitsspeicher (RAM) sowie eine 500-GB-Festplatte und ist mit einem integrierten Grafikchip ausgestattet (Intel HD Graphics 4000).
Preise sind im Einsteigersegment nahezu identisch
Im Vergleich dazu kommt der Einsteiger-iMac auf folgende Leistungswerte: Intel Core i5 Prozessor mit 1,4 GHz, 8 GByte RAM, 500-GB-Festplatte und Intel HD Graphics 5000. Worin sich beide Rechner ebenfalls kaum unterscheiden ist der Preis: So kostet das MacBook Pro 13 Zoll laut Apple-Onlinepreis 1.199 Euro, für den Einsteiger-iMac sind 1.099 Euro zu bezahlen. Will man allerdings ein Apple-Notebook mit einem größeren, halbwegs vergleichbaren Bildschirm haben, kommt nur das Macbook Pro 15 Zoll in Betracht, das aktuell mindestens 2.249 Euro kostet. Der leistet dafür aber auch eine ganze Menge mehr.
Das wirft die Frage auf, wofür man eine solch erhebliche Differenz zahlen muss, wenn man ein Apple-Notebook mit großen Display sein Eigen nenne will. Nun, der vielfältige Einsatz des MacBook Pro zählt wohl zu den Hauptunterschieden. Einen Laptop haben Sie immer dabei und können all Ihre Anwendungen immer dort ausführen, wo Sie sich gerade befinden. Ob das der mobile Videoschnitt ist oder das Übertragen der Bilder von der Kamera in die Bilder-Anwendung oder das Surfen im Internet per Wireless LAN oder via iPhone-Hotspot – die tragbaren Macs sind deutlich flexibler.
Und sie benötigen weniger Platz, denn einmal zugeklappt, passt das MacBook (Pro) in jede Schublade. Und Sie brauchen nicht mal einen eigenen Schreibtisch für das Teil, denn mit einem Notebook können Sie am Küchentisch arbeiten, auf der Terrasse, auf der Couch und sogar im Bett.
Aber es gibt auch gute Gründe für einen stationären Rechner. Dazu gehört vor allem der größere Bildschirm, der in jeden iMac eingebaut ist. So kommt das leistungsstärkere Modell auf eine Bildschirmdiagonale von 27 Zoll, was üppige 68,6 Zentimeter sind. Beim MacBook Pro hingegen ist bei 15 Zoll (oder 38 Zentimetern) Schluss. Gerade für kreative Menschen wie Designer, Bildbearbeiter und andere kommt es auf jeden Zoll an, um die schönen Bilder besser und größer am Monitor darstellen zu können. Allerdings kann man per schnellem Thunderbold-Port den mobilen Rechner an einen großen Bildschirm anschließen.
iMacs für Kreative, MacBooks eher für digitalen Nomaden
An diese Spezies richtet sich auch die verbaute Grafikkarte des iMac, die vor allem für die Darstellung von hochaufgelösten Videoinhalten (HD) optimiert ist. Aber auch die im Vergleich zum MacBook (Pro) schnelleren Festplatten im iMac richten sich an die Multimedia-Fans unter den Mac-Anhängern: Daten werden mit mehr Speed gespeichert und geladen, was bei großen Bildern oder Videoclips ein erheblicher Vorteil ist. Und wenn man dann noch auf ein Notebook-Modell mit eingebauter SSD setzt, wird es noch ein gutes Stück schneller.
In Sachen Erweiterung können die meisten Apple-Rechner mit anderen PCs nich so gut mithalten. So lassen sich Speicher und Festplatte/SSD nur noch mit großem Aufwand und viel Geschick austauschen bzw. upgraden. Bei einigen Modellen wie dem Macbook Air geht das gar nicht mehr, da die Komponenten am Mainboard fest verlötet sind.
Dafür bietet der iMac immerhin vier USB-Eingänge, der MacBook Pro hingegen ist nur mit zwei USB-3.0-Buchsen ausgestattet. Gemein sind beiden Computertypen die zwei Thundebolt-Ports und der SD-Karten-Schacht. Damit lassen sich externe Bildschirme und Speicherkarten mit dem Mac verbinden.
Auch mit an Bord: Bluetooth 4.0+EDR für Kurzstreckenfunk zwischen Rechner und Peripherie wie Maus, Tastatur, Handy und Co. Natürlich ist in jedem Macintosh auch ein WLAN-Funkmodul eingebaut, das den drahtlosen Zugriff aufs lokale Netzwerk und ins Internet erlaubt. Und das mit theoretischen 600 MBit/s, was in der Praxis etwa 300 Mbit/s sind.
Fazit: Das Preis-Leistungsverhältnis des iMac ist je nach Modell besser als das des MacBook Pro. Größerer Bildschirm, im oberen Segment mehr Leistung sowie größere und schnellere Festplatten sprechen für den stationären Rechner von Apple. Aber einen iMac kann man nun mal nicht mitnehmen, und er braucht einen eigenen Schreibtisch. Damit kommt eigentlich nur der MacBook Pro für digitale Nomaden in Betracht.