Brauch ich ein MacBook Air? Nein. Will ich eins: Ja!

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Meins: Macbook Air 13 Zoll 128 GB für 430 Euro!
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Gestern war es also mal wieder so weit: mit der schon obligatorischen Einleitung „One more Thing“ kündigte Steve Jobs am Ende seiner Keynote den nächsten mobiler Hammer aus Cupertino an: das rundum erneuerte MacBook Air. Ok, das mit dem Hammer ist ein wenig übertrieben, aber gut schaut es schon aus, das flachste Notebook aus dem Hause Apple (mal vom iPad abgesehen, wenn man das nicht in die Kategorie „Mobile Device“ packt).

Apropos iPad: Steve leitete die Vorstellung des Macbook Air mit einer Frage ein, die sinngemäß lautete:

„Was kommt dabei heraus, wenn man ein Macbook mit dem iPad vermählt?! Nun, das neue Macbook Air!“

Nun, ich halte das ja für ein wenig übertrieben, aber die Grundidee ist sehr nachvollziehbar:

Mit dem ausnahmslosen Einsatz von Flash-Speicherbausteinen kommt das neue Macbook Air dem iPad in Sachen Gewicht, Ausmaße und Akkulaufzeit ein gutes Stück näher. So wiegt das kleine Macbook Air mit 11 Zoll Displaydiagonale (ja, ich weiß, 11,6) nur noch ein Kilo (genauer: 1,06kg, und auch wohl nur das Modell mit 2GB RAM und 64GB Flash-Speicher). Das iPad wiegt hingegen 0,68kg (Wifi-only-Modell). Nichtsdestotrotz ist ein Kilo Lebendgewicht für ein fast ausgewachsenes Notebook ein bemerkenswerter Parameter.

Neben dem geringen Gewicht soll auch die Batterielaufzeit des MacBook Air mit der des iPad konkurrieren können: so schafft das iPad locker zehn Stunden und mehr, das kleine MacBook Air (11 Zoll) soll hingegen fünf, das große mit 13,3 Zoll Displaydiagonale laut Apple sogar bemerkenswerte sieben Stunden leisten. Wenn man sich dass Innere des neuen MacBook Air ansieht, weiß man auch, warum das so ist: dort sind nämlich vier große Akkumulatoren verbaut, die solch eine lange Batterielaufzeit ermöglichen.

Natürlich ist das Trackpad des neuen MacBook Air multitouch-fähig, was ihm in Sachen Bedienkomfort sämtliche Fähigkeiten des iPad beschert. Und die maximale Höhe von 17 Millimetern (versus der 13,4 Millimeter des iPad) macht aus dem MacBook Air einen echten Flachmann (sorry für das üble Wortspiel). Nicht zu vergessen ist die Einschaltzeit, die laut Apple dank der verbauten Flash-Komponenten gegen Null gehen soll. Na, mal abwarten.

Was Steve Jobs mit seiner MacBook-Air-iPad-Hochzeit aber noch meinte, kann man bis dato nur erahnen, da die nächste Version von Mac OS X mit dem Codenamen „Lion“ erst im kommenden Sommer ansteht. Gewiss ist nur soviel: mit iOS-Features wie dem Anlegen von iOS-mäßigen Ordnern und diversen Swipe-Features rückt der Mac immer näher an das Thema Mobile Comuting heran, wie es sich Steve Jobs heute schon vorstellt. Und das ist wohl erst der Anfang.

Meine Prognose dazu lautet: es wird gar nicht mehr lange dauern, da sehen alle tragbaren Rechner von Apple wie das MacBook Air aus: ohne verbaute Laufwerke, nur noch mit Flash-Komponenten und langen Akkulaufzeiten. Und Anwendungen und Daten kommen nur noch aus der Cloud und werden nur noch dort aufbewahrt.

Dazu passt natürlich auch der angekündigte Mac App Store perfekt ins strategische Konzept: warum sollte man noch ein DVD- oder Bluray-Laufwerk verbauen, wenn alle benötigten Anwendungen via App Store auf dem Macbook landen. Auch hier lassen iPad und iPhone schön grüßen. Am Ende kommen also alle Daten per Cloud auf Apple-Devices: Musik, Videos, Bilder, Daten und eben auch Apps.

Willkommen in Steve Jobs‘ schöner, neuer, kabelloser Welt!

Ach ja: falls ihr euch fragt, ob ich ein MacBook Air brauche, sage ich: nein. Ob ich es will: JA

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