Mit Amazon Web Services (AWS) und Microsoft Azure tummeln sich zwei bekannte Anbieter am Cloud-Firmament. Doch worin unterscheiden sich die zwei Cloud-Dienste maßgeblich und an welche Firmen richten sie sich? Diesen und weiteren Fragen bin ich für die Firma n-komm nachgegangen.
Sieht man sich das jeweilige Erscheinungsdatum genauer an, fällt schnell auf, dass Amazon mit AWS etwa vier Jahre Vorsprung vor Microsoft Azure aufweist. Was nicht zwangsläufig bedeutet, dass Amazon alles besser macht als Microsoft. Denn je nach Anwendungsbereich bietet sich eher das eine oder das andere Cloud-Modell an.
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Wie bereits aufgezeigt, punktet der Microsoft’sche Cloud-Dienst mit einer Vielzahl an Vorteilen. Dazu gehört vor allem die kurze Einlernphase, da die Produktivumgebung den meisten Anwendern sehr vertraut ist. Das liegt besonders an der Office 365-Suite, die Teil von Microsoft Azure ist, mit der nahezu jeder User klar kommt. Darüber hinaus sind die Kosten von Azure sehr gut kalkulierbar, da man nur das bezahlt, was man auch wirklich nutzt.
Microsoft Azure: Hybrid-Cloud günstiger als mit AWS
Microsoft Azure und Amazon Web Services verfolgen beide ein aufwandsbasiertes Abrechnungsmodell. Damit bezahlt man immer nur genau die Einsatzzeit der Cloud-Instanzen. Worin sich Microsoft Azure von Amazon AWS jedoch deutlich unterscheidet, betrifft die Integration von bestehenden lokalen Servern in die Cloud-Umgebung.
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Für diesen hybriden Ansatz stellt Microsoft den sogenannten Azure-Hybridvorteil bereit. Dieser sieht bestimmte Vergünstigungen vor, wenn man als Firma seine bestehenden Server in eine Azure-IT-Umgebung zu überführen gedenkt. Hierfür müssen auf den lokalen Rechnern allerdings die Betriebssystemversionen Windows Server Standard Edition, Windows Server Datacenter Edition, SQL Server Enterprise Core, Standard Core oder eine Azure SQL-Datenbank installiert sein. Zudem ist eine aktive Software Assurance oder gleichwertige qualifizierende Abonnementlizenzen notwendig.
Daraus ergibt sich der Vorteil, dass Firmen keine zusätzlichen Windows-Server-Lizenzen erwerben müssen. Zudem bietet Microsoft in diesem Fall kostenlose verlängerte Sicherheitsupdates für Windows Server 2008 und 2008 R2 an.
Tipp: Mithilfe des Microfin-Kalkulators kann man anhand der geplanten Cloud-Nutzung berechnen, was der Einsatz von Amazon AWS und Microsoft Azure in etwa kostet. Ein sehr praktisches Tool für eine erste Einschätzung.
Amazon Web Services und Microsoft Azure unterstützen auch Linux
Was Amazon AWS und Microsoft Azure ebenfalls eint: Neben der reinen Windows-Umgebung lassen sich nahezu alle bekannten und verfügbaren Betriebssysteme wie Linux integrieren. Das betrifft auch die zugehörigen Datenbanksysteme und Programmiersprachen.
Zahlreiche externe Anwendungen im AWS-Ecosystem & einfache Archivierung
Es sprechen aber auch diverse Gründe für die Amazon Web Services. Dazu gehört beispielsweise das umfangreiche Sortiment an externen Anwendungen, die im AWS-Universum zur Verfügung stehen. Diese lassen sich als AWS-Kunde recht einfach nutzen und in die eigene IT-Umgebung einbinden. Dazu gehört auch die Integration von großen Datenmengen und deren Analyse bzw. Verwertung. Dies ist vor allem für Firmen interessant, die ihr Geschäftsmodell mithilfe der Künstlichen Intelligenz weiter ausbauen wollen.
Ebenfalls interessant an den AWS-Diensten sind die Archivierungsmöglichkeiten. Damit lassen sich Daten ganz ohne Bandlaufwerke oder ähnliche Vorrichtungen gesetzeskonform speichern und auch wiederherstellen. Auch das ist je nach Geschäftszweck ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Disclaimer: Dieser Beitrag ist ursprünglich für die n-komm aus Karlsruhe in Vorbereitung ihres 20-jährigen Bestehens entstanden.