Seit Anfang November 2024 steht die nächste Version der Server-Software von Microsoft zur Verfügung. Was ist das Besondere an Windows Server 2025, und worauf sollten sich IT-Administratoren und Anwender:innen einstellen? Das verrät dieser Beitrag.
Das Wichtigste gleich vorab: Bei Windows Server 2025 handelt es sich um eine sogenannte LTSC-Version. Das steht für Long-Term Servicing Channel. Was bedeutet, dass sich Unternehmen auf eine relativ lange Unterstützung seitens Microsoft verlassen können. Im konkreten Fall heißt das: Der Mainstream-Support für Windows Server 2025 endet im Oktober 2029, die erweiterte Unterstützung sogar erst Oktober 2034. Das erhöht die Investitionssicherheit deutlich.
Windows Server 2025: Hot-Patching und -Updating inklusive
Doch worin unterscheidet sich die neue Server-Software von ihren Vorgängern? Nun, dazu gehört zweifelsohne die Möglichkeit, benötigte Patches und Updates im laufenden Betrieb zu installieren, was unter Sicherheits- und Kontinuitätsaspekten ein wesentlicher Vorteil ist. Die Systeme müssen nämlich nach der Installation neuer Softwarekomponenten nicht mehrt wie üblich neu gestartet werden. Mit dem zugehörigen Hotpatch-Modus ist ein Neustart lediglich alle drei Monate vonnöten. Für diese Form des Bedienerkomforts werden allerdings Kosten fällig.
Zudem dürfen sich Unternehmen auf eine bessere Unterstützung von virtualisierten Maschinen freuen, was bei Microsoft seit Jahren per Hyper-V geschieht. Aber auch der Datenaustausch und die Ansteuerung von Druckern via Netzwerk wird dank einer OpenSSH-Anbindung deutlich einfacher als unter Windows Server 2022. Das gilt ebenfalls für das Einbinden eigener Server in die vorhandene Azure-Umgebung.
Bemerkenswert ist ebenfalls das Verschieben technologischer Grenzen. So lassen sich virtuelle Maschinen mit Windows Server 2025 mit bis zu 240 Terabyte Arbeitsspeicher und 2.048 virtuellen Prozessoren konfigurieren. Das kannte man bisher nur von High-End-Serverlösungen. Gerade für leistungshungrige Anwendungen stellt das einen enormen Performancesprung dar. In diesem Kontext ist auch die Möglichkeit zu nennen, leistungsstarke Grafikprozessoren (GPUs) für eine bestmögliche Ausschöpfung der Ressourcen individuell einrichten zu können. Konkret heißt das: GPUs lassen sich künftig in mehrere virtuelle Grafikeinheiten aufteilen und virtuellen Maschinen zuweisen.
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Windows Server 2025-Lizenzen: Ausprägungen und Unterschiede
Die aktuelle Serverversion von Microsoft kennt im Wesentlichen zwei Editionen: Standard und Datacenter. Ihnen gemein ist der maximale Arbeitsspeicher von 4 Petabyte beziehungsweise 256 Terabyte, je nach Anzahl der zum Einsatz kommenden Ebenen. Wesentliche Unterschiede findet man in den Bereichen Virtualisierung, Container-Verwaltung und Speicherreplikate. Für beide Editionen wurden feste Preise pro Prozessorkern und Stunde festgelegt. Zudem stellt Microsoft nur das in Rechnung, was auch tatsächlich in Anspruch genommen wird. Das nennt sich dann Pay-as-you-go mit Azure Arc.
Remote bleibt Remote: RDS wird weiterhin unterstützt
Entgegen diverser Gerüchte, dass die Remote-Funktionalität namens RDS unter Windows Server 2025 nicht mehr unterstützt wird, bleibt diese Möglichkeit des entfernten Verwaltens weiterhin bestehen. Allerdings ohne neue Funktionen, RDS von Windows Server 2025 entspricht also exakt der Vorgängerversion. Für alle Administratoren, die eine hybride Cloud verwalten, steht eine vergleichbare Funktion namens „Azure Virtual Desktop auf Azure Stack HCI“ zur Verfügung.
Active Directory Domain Services sind ab sofort leistungsfähiger
Die AD Domain Services von Windows Server 2025 erfahren ebenfalls eine deutliche Verbesserung. Dazu gehört ein Funktionsmodus, der dem Domain ForestLevel 7-Modus entspricht. Damit sind unter anderem Datenbankseiten möglich, die eine Größe von 32 kB umfassen. Das stellt eine enorme Beschleunigung und Verbesserung von Datenbankanwendungen dar.
Apropos Beschleunigung: Die Active Directory Domain Services lassen sich mit Windows Server 2025 auf bis zu 64 Prozessorkernen ausführen und nicht mehr nur auf einem einzigen (dem NUMA-Kern 0). Das wird die Leistungsfähigkeit des Domain Service’ deutlich verbessern.
Mehr zu Windows Server 2025 in weiteren Beiträgen
Dieser Blogpost ist der erste von sechs Beiträgen rund um das Thema Windows Server 2025. Wenn du also noch mehr zu den Neuerungen wissen willst, mehr zu Hyper-V, mehr zu den Lizenzen und Editionen und weiteren Details, ist es sicherlich eine gute Idee, hier immer wieder vorbeizuschauen. Und ein Podcast mit einem der Windows Server-Experten der Thomas-Krenn.AG ist ebenfalls geplant.
Oder du lädst dir einfach das Windows-Server-2025-eBook der Thomas-Krenn.AG auf deinen Rechner.
Disclaimer: Diesen Blogbeitrag habe ich im Auftrag der Thomas-Krenn.AG verfasst und veröffentlicht. Bei der Ausgestaltung der Inhalte hatte ich nahezu freie Hand.