Am 14. Dezember 2023 war es also soweit, und ich durfte mit dabei sein: In einem weltweit stattfindenden Produkt-Launch hat Intel sein künftiges Prozessor-Lineup der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Rede ist vom Intel Xeon Prozessor der 5. Generation und vom Intel Core Ultra. Beide stehen ganz im Zeichen von Künstlicher Intelligenz, und das am besten überall. Also Zuhause, am Arbeitsplatz, in der Cloud und im Rechenzentrum. Eine erste Einschätzung.
Zu den wesentlichen technischen Neuerungen und Verbesserungen des Intel Xeon Prozessors der 5. Generation gehören verschiedene Aspekte. Das betrifft am offensichtlichsten den fertigungstechnologischen „Downgrade“ von 4 auf 2 Prozessor-Dies, auf denen sich bis zu 32 Prozessorkerne befinden, was in Summe 64 CPU-Cores pro Prozessor ergibt. Zudem hat Intel die Speicherzugriffszeiten erhöht: Basierend auf der DDR5-SDRAM-Technik kommt der Intel Xeon Prozessor der 5. Generation auf eine Übertragungsrate von bis zu 5.600 Megatransfers/Sekunde (MT/s). Bei den Prozessor-zu-Prozessor-Verbindungen via Intel UPI kommen die neuen CPUs auf bis zu 20 Gigatransfers pro Sekunde (GT/s). Erwähnenswert ist auch die nahezu verdreifachte Last-Level-Cache-Größe.
Neben diesen reinen Zahlen ist aber auch ein Vergleich mit der Vor-Vorgänger-Generation der Intel Xeon Prozessoren sehr interessant. So bieten künftige System mit Intel Xeon CPUs der 5. Generation eine Rechenleistung, die um den Faktor 0,84 über der eines Rechners der 3. Generation liegt. Im Bereich KI-Training und Inferenzleistung kommen die neuen Systeme sogar auf eine Steigerung um das 14-fache. Spannend ist auch die gestiegene Energieeffizienz von KI-Systemen: In Kombination mit den sogenannten Intel Accelerator Engines benötigen die neuen Rechner nur noch ein Zehntel der bisherigen elektrischen Energie.
Aussagekräftig sind auch Vergleiche mit Systemen, in denen der Intel Xeon Prozessor der 4. Generation den Takt vorgibt. So benötigen diese beispielsweise bei der Segmentierung von Bildern mehr Zeit (42 Prozent), aber auch bei der Netzwerk-Sicherheit sind sie denen der 5. Generation unterlegen.

Intel Accelerator Engines auf einen Blick
Das Besondere an den Intel Xeon Prozessoren sind zweifellos die CPU-basierten Beschleunigerfunktionen wie Intel AMX, Intel AVX-512 und viele mehr. Damit lassen sich unter anderem KI-Aufgaben wie das Trainieren von KI-Modellen deutlich beschleunigen, und das ganz ohne jegliche Zusatzhardware wie speziell dafür entwickelte Grafikkarten aus den Hause Nvidia & Co. Um dieses recht komplexe Thema ein wenig übersichtlicher zu gestalten, fasst Intel die vorhandenen Beschleunigerfunktionen in sogenannten Engines zusammen, die sich in ihrer Gesamtheit Intel Accelerator Engines nennen. Dazu gehören die 6 folgenden Bereiche:
Künstliche Intelligenz, High-Performance Computing, Cybersecurity, Netzwerke, Analytics und Storage. Dahinter verbergen sich bekannte Funktionen wie Intel AMX für das Beschleunigen von Deep Learning-Algorithmen, Intel AVX-512 für vektorbasierte Berechnungen, Intel QAT für das Verschlüsseln und Komprimieren von Daten und weitere mehr. Allesamt also Funktionen, die bereits in der 4. Generation der Intel Xeon CPUs zur Verfügung stehen, und mit der 5. Generation weiter an Bedeutung zunehmen.
Damit werden Applikationen und Workloads effizienter beschleunigt, die zunehmend wichtiger werden, speziell unter Aspekten wie Nachhaltigkeit und Klimaneutralität. Das betrifft die KI genauso wie die Themen Datenbanken, Cloud-Infrastrukturen, Edge-Computing und vieles mehr.
Intel Xeon Prozessor der 5. Generation in 60 Sekunden
Intel Xeon Prozessorfamilien: Platinum, Gold und Silver
Wie schon bei der Vorgängergeneration unterscheidet Intel bei der 5. Generation der Intel Xeon CPUs drei Familien, nämlich Platinum, Gold und Silver. Sie weisen diverse Unterschiede in Sachen Intel UPI, Speichergeschwindigkeit und Intel SGX auf. So bieten Intel Xeon Platinum Prozessoren der 5. Generation 4 Intel UPI-Ports, bei Silver-CPUs sind es derer 2. Zudem kommt die Platinum-Familie bei der DDR5-Geschwindigkeit auf bis zu 5.600 Megatransfers/Sek., die Silver-Edition schafft hier bis zu 4.400 MT/s. Zudem unterstützen Platinum-Prozessoren in Sachen Intel SGX bis zu 512 GB große Enklaven, bei den Silver-CPUs sind es 64 Gigabyte.
Das Gute in diesem Zusammenhang ist übrigens die Plattform-Kompatibilität der 4. und 5. Generation der Intel Xeon Prozessoren. So lassen sich die vorhandenen CPUs ohne größeren Aufwand durch die neuen Komponenten ersetzen. Das ist für die zahlreichen Hardware-Partner von Intel ein fundamentales Argument, was das Upgrade ihrer Systeme betrifft.
Produkt-Launch-Video von Münchner Event am 14. Dezember 2023
Auf dem Intel Xeon Prozessor-Launch-Event im Münchner Oberanger-Theater durfte ich drei Stimmen einfangen. Dazu gehörte eine allgemeine Einschätzung von Sonja Pierer genauso wie eine technische Betrachtung von Frank Kuypers und eine Bewertung der neuen Plattform aus der Sicht des Hardware-Partners Dell Technologies durch Werner Schüler.
Disclaimer: Für das Verfassen und Veröffentlichen dieses Blogbeitrags hat mich die Firma Intel beauftragt. Bei der Ausgestaltung der Inhalte hatte ich nahezu freie Hand.