Die wichtigsten Computer-Schnittstellen auf einen Blick [Update]

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Ein Blick auf schlecht sortierte Werbeblättchen von großen und kleinen Elektronikfachgeschäften offenbart die ganze Vielfalt der Computerwelt: Begriffe wie USB, Firewire, PCIe, RAM, LAN, Bluetooth und viele mehr tummeln sich auf den dünnen Seiten. Sicherlich sind einige der Begriffe bekannt, doch wofür sie stehen, ist dann schon nicht mehr so eindeutig. Wir haben uns mal die wichtigsten Begriffe angesehen und für Sie entschlüsselt. Damit Ihnen der freundliche Computerverkäufer in Zukunft kein X für ein U(SB) vormacht.

Alle Schnittstellen an Bord: Macbook Pro

Update: Es wurde wirklich höchste Zeit, diesen Beitrag auf den neuesten Stand zu bringen!

Bluetooth: Ist eine kabellose Anbindung an MacBook & Co. und stellt den komfortablen Datenaustausch von Handy, Maus und mehr mit dem Mac dar. Mit Bluetooth lassen sich bis zu 100 Meter überbrücken (Bluetooth 2.0+EDR), in der Praxis sind es höchstens ein bis zwei Meter, da in vielen mobilen Geräten wie Handy und Maus nur Bluetooth 1.1 zum Einsatz kommt. Der Vorteil von Bluetooth ist die meist problemlose und schnelle Vernetzung zweier Geräte. Bis auf das iPhone. Das unterstützt derzeit nur drahtlose Headsets, und davon auch nur ganz bestimmte.

Update: Die aktuelle Bluetooth-Version 5.0 kommt auf eine Reichweite von bis zu 200 Metern, und das mit einer theoretischen Datenraten von 2 MBit/s. Zudem können zwei Geräte gleichzeitig angeschlossen werden. So kann zum Beispiel ein Smartphone zur Musikwiedergabe mit zwei verschiedenen Lautsprechern verbunden werden.

DVI: Über das Digital Visual Interface gelangt ein Bildsignal verlustfrei, da rein digital, zu einem externen Flachbildschirm, der einen DVI-Eingang aufweist. Es lassen sich aber auch DVI-kompatible Videobeamer an diesen Port anschließen. Alle Macs sind mit solch einem DVI-Anschluss ausgestattet, und mit Hilfe eines externen DVI-VGA-Adapters lassen sich auch analoge Geräte wie ein Projektor am Mac anschließen. Aber Achtung: Das Macbook ist mit einem Mini-DVI-Port ausgestattet, der einen anderen Adapter als den für das Macbook Pro erfordert.

Ethernet: Dieser Port wird hauptsächlich für das verkabelte Einbinden des Macs ins lokale Firmennetzwerk (LAN = Local Area Network) benötigt. Derzeit liefert der schnellste Ethernet-Standard 10 GBit, es werden aber aktuell nur 1-GBit-Ports in Macintosh-Rechner verbaut. An der Ethernet-Schnittstelle lässt sich auch ein DSL-Modem und ein externer Netzwerkspeicher anschließen.

Update: Mittlerweile übertragen Ethernetverbindungen 2,5/5 MBit/s (Kupferkabel), 10 GBit/s (Glasfaser und Kupferkabel), 40 GBit/s (Kupfer/Glasfaser) und 100 GBit/s (Kupfer/Glasfaser).

HDMI: Das High Definition Multimedia Interface wird nicht nur schon bald die DVI-Schnittstelle ablösen, sondern auch das Zeitalter der digitalen, kopiergeschützten Datenübertragung von Audio- und Video-Inhalten einläuten. So nutzen beispielsweise HDTV-taugliche LCD-Fernseher den HDMI-Port, um Hollywood-Filme samt Kopierschutz zu empfangen und darzustellen. Das dazu gehörige Verschlüsselungsverfahren nennt sich HDCP, was High-Bandwidth Digital Content Protection bedeutet.

PCI-Express: PCIe (so die oft verwendete Abkürzung) stellt die Verbindung zwischen Peripheriegeräten wie der Festplatte oder Grafikkarte und dem Prozessor-Chipsatz her. PCIe ist der legitime Nachfolger von PCI und AGP und bietet deutlich höhere Datenraten, nämlich bis zu 250 MByte/s pro Lane. Daraus ergibt sich beispielsweise für Grafikkarten mit 16 Lanes (Bezeichnung: x16) eine theoretische Transferrate von 4 GByte/s. Der Mac Pro ist neben dem Grafikkarten-Slot mit drei weiteren internen Steckplätzen ausgestattet, die PCIe-Karten in voller Länge aufnehmen. Auf mobiler Seite bietet der Macbook Pro einen PCIe-Schacht, in dem beispielsweise eine UMTS-Steckkarte ihren Platz findet.

Serial-ATA: Nachfolge-Standard der ATA-Schnitstelle. Derzeit werden hauptsächlich Serial-ATA-Festplatten in die Macs verbaut. Der Mac Pro beherbergt aktuell bis zu vier Platten mit Serial-ATA, die es auf eine Gesamtkapazität von 3 Terabyte bringen, was etwa 3.000 GByte entspricht. Serial-ATA wird in der aktuellen Spezifikation II eingesetzt, die eine Datenrate von maximal 300 MByte/s vorsieht. Im Gegensatz zum Vorgänger-Standard ATA lassen sich Serial-ATA-Festplatten im laufenden Betrieb austauschen („Hotswap“).

Update: Serial-ATA-Verbindungen kommen mittlerweile auf 6 und 8/16 GBit/s Datendurchsatz.

UMTS: Im Gegensatz zu Notebook-Herstellern wie Acer, Asus oder Fujitsu Siemens Computers hat Apple mit seinen mobilen Rechnern das Thema UMTS für sich noch nicht entdeckt und spendiert Macbook (Pro) derzeit keine integrierte UMTS-Schnittstelle für die funkbasierte Einwahl ins Internet oder Firmennetzwerk. Allerdings lässt sich das Macbook Pro mit einer geeigneten UMTS-Karte für den PCIe-Schacht um das mobile Web erweitern. Aktuell bietet UMTS Datenraten von bis zu 3,6 MBit/s in Download-Richtung und 1,8 MBit/s für den Uplink, also vom Mac zum Server. Für 2008 ist mit einer Erhöhung der Bandbreite auf 7,2 MBit/s (Download) und 3,6 MBit/s (Upload) zu rechnen.

Update: UMTS wurde mittlerweile durch LTE ersetzt, aktuell ist LTE-Advanced (abgekürzt mit LTE-A oder LTE+). LTE+ kommt auf Downloadraten von bis zu 300 MBit/s und auf Upload-Zahlen von max. 75 Mbit/s.

USB: Der Universal Serial Bus ist die Mutter aller Schnittstellen. An diesem Universal-Port können Sie iPod, Drucker, Scanner, Digitalkamera, Maus, Gamepad, USB-Stick und vieles mehr anschließen. Die aktuelle USB-Version 2.0 kommt theoretisch auf 480 MBit/s, was in der Praxis mit guten USB-Komponenten und -Treibern nahezu erreicht werden kann.

    Tipp: USB-Hubs beseitigen für wenig Geld den USB-Port-Notstand. Für rund 30 Euro stehen Ihnen dann vier bis sieben mehr universelle Schnittstellen zur Verfügung. Achten Sie möglichst darauf, dass ein Netzteil dabei ist, da viele Komponenten wie Drucker, Scanner, etc. nur mit USB-Hubs klarkommen, die mit externem Strom versorgt werden.

    Update: Mittlerweile wurde die USB-Schnittstelle um die Versionen 3.0 und 3.1 erweitert. USB 3.0 kommt auf theoretische Bandbreiten von 5 GBit/s. USB 3.1 schafft theoretisch 10 GBit/s und  kann darüber hinaus externe Geräte mit bis zu 100 Watt laden.

    Wireless LAN: Die aktuellen Drahtlos-Standards nennen sich 802.11a und 802.11g. Beide schaffen in der Theorie 54 MBit/s, in der Praxis sind es etwa 20 bis 22 MBit/s, je nach Sichtkontakt, gebäudetechnischen Bedingungen und der Entfernung zwischen Notebook und WLAN-Router. Der Wifi-Standard der Zukunft heißt 802.11n, bietet eine höhere Reichweite und schnellere Verbindungen (im ersten Schritt bis zu 300 MBit/s).

    Update: IEEE 802.11n ist mittlerweile Standard, hinzugekommen ist der Standard 802.11ac, der eine Bruttodatenrate von 1,3 GBit/s ermöglicht. Hierfür kommt ausschließlich das 5-GHz-Band zum Einsatz.

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