Glaubt man den Machern der großen Low-Code-Plattformen wie Mendix oder Outsystems, wird diese „neue“ Art der Programmierung die Software-Landschaft vollständig verändern. Das hat neben den zahlreichen Anwendungs- und Distributionsmöglichkeiten vor allem mit der Art der Software-Entwicklung zu tun. Denn anstatt sich monatelang in eine neue Programmiersprache einarbeiten zu müssen, erlauben die Low-Code-Methoden und -Tools „Programmieren ohne Programmieren“. Und das ermöglicht allen Nicht-Entwicklern das „Bauen“ von eigenen Anwendungen und Apps.
Doch wie genau sollen Anwender, die bisher mit der Software-Entwicklung nicht in Berührung gekommen sind, von dieser Low-Code-Bewegung profitieren? Nun, dazu sollen drei anschauliche Beispiele dienen, die sehr gut zeigen, wie ganz neue Zielgruppen mit der Low-Code-Programmierung erschlossen werden können.
Beispiel Microsoft Excel: „Low-End-CRM“ in eine High-End-Anwendung transferieren
Ich selber pflege und verwalte meinen Kundenstamm genau so: Mithilfe von Excel. Das ist sehr kostengünstig und sehr einfach zu bewerkstelligen, birgt aber diverse Tücken in sich. Vor allem die Übersicht geht bei einem permanent anschwellenden Kundenstamm verloren. Und die unterstützenden Funktionen wie eine schnelle und zielgerichtete Suche bleiben ebenfalls auf der Strecke.
Wie einfach wäre es da, die Excel-Datei in eine leistungsstarke Datenbank zu überführen, diese mit zusätzlichen Funktionen auszustatten und das Ergebnis dann noch in eine Cloud-Umgebung zu transferieren, damit auch andere Anwender in den Genuss der neuen CRM-Anwendung kommen. Genau das ermöglichen die Low-Code-Plattformen dieser Welt.

Beispiel WordPress: Die eigene Webseite mit geringem Aufwand erstellen
Eine der bekanntesten Low-Code-Umgebungen ist wohl WordPress. Es handelt sich dabei um ein Content Management System (CMS), mit dessen Hilfe Webseiten und Blogs sehr einfach und sehr schnell erstellt und verwaltet werden können. Und das ganz im Sinne von Low-Code, denn mithilfe vorgefertigter Vorlagen (Templates), zahlreicher Zusatzprogramme (sogenannte Plug-ins) und weiteren Anpassungsmöglichkeiten kann die eigene Webseite mit geringem Aufwand „programmiert“ werden. Und das nahezu ohne jegliche Grundkenntnisse der HTML-Programmierung. Best Practice also.

Beispiel Office 365 & Co: Die eigene Datenbank in die Cloud überführen
Stellen Sie sich eine riesige Access-Datenbank vor, in der sich über die Jahre hunderte oder tausende Datensätze angesammelt haben. Diese wertvollen Daten wollen Sie künftig besser für Ihre Zwecke nutzen, ohne allerdings daraus ein aufwändiges Programmierprojekt zu machen. Auch hier können Methoden der Low-Code-Entwicklung helfen.
Tools wie Microsoft PowerApps halten hierfür die richtigen Methoden und Möglichkeiten bereit. So lassen sich Access-Datenbanken auf die SharePoint-Umgebung exportieren, um von dort aus in eine der zahlreichen PowerApps-Vorlagen importiert zu werden. Damit steht die ehemalige, aufpolierte Access-Datenbank innerhalb der eigenen Office 365-Cloud-Umgebung allen Beteiligten zur Verfügung. Und mit weiteren bekannten Cloud-Services wie Dropbox, Salesforce und Co. funktioniert das ganz genauso.

Native Apps sind mit Low-Code ebenfalls möglich
Doch die selbst „programmierten“ Low-Code-Apps sind nicht für die lokale Anwendung allein bestimmt. So lassen sich mithilfe der richtigen Tools die selbst geschaffenen Applikationen auf iOS- und Android-Smartphones und -Tablets übertragen, um dort ebenfalls vollständig eingesetzt werden zu können. Das ist gerade für primär mobil genutzte Anwendungen ein wesentliches und nützliches Anwendungsgebiet.
Disclaimer: Diesen Beitrag habe ich im Auftrag von Tesla CRM Software verfasst. Bei der Ausgestaltung der Inhalte hatte ich nahezu freie Hand.