Neue Hyper-V-Funktionen mit Windows Server 2025

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Mit der Markteinführung von Windows Server 2025 hat Microsoft seinem Betriebssystem diverse Verbesserungen und neue Funktionen in Sachen Virtualisierung spendiert. Was das im Einzelnen bedeutet und wie sich das auf die Leistungsfähigkeit von virtualisierten Infrastrukturen auswirkt, steht in diesem Beitrag.

Auf den ersten Blick bietet die Virtualisierungssoftware Hyper-V unter Windows Server 2025 diverse Neuerungen und Verbesserungen, die in Zeiten von verschmelzenden IT-Umgebungen und einer zunehmenden Verschiebung vom eigenen Rechenzentrum in Azure-Clouds dringend erforderlich sind. Hierzu zählen folgende Aspekte:

  • eine deutlich verbesserte Skalierbarkeit der virtualisierten IT-Umgebung
  • eine GPU-Partitionierung für eine dedizierte Nutzung vorhandener Grafikeinheiten
  • ein neues Kompatibilitätsfeature, mit denen sich Prozessoren besser nutzen lassen
  • eine vereinfachte Migration vorhandener Workloads in die Hyper-V-Infrastruktur

Bereits beim Einrichten von virtualisierten Maschinen unter Windows Server 2025 offenbaren sich neue Features, die zeigen, dass Hyper-V auf mehr Leistung setzt. Dazu gehört unter anderem die ausschließliche Unterstützung von 64-Bit-Maschinen, was von Hause aus eine leistungsfähigere Rechnerumgebung erfordert. Das wird ergänzt von der RAM-Standardgröße, die unter Windows Server 2025 auf 4 Gigabyte angehoben wurde.

Das alles kann Windows Server 2025: Ein Überblick

Großer Leistungssprung virtualisierter Maschinen unter Windows Server 2025

Weitere Verbesserungen betreffen den virtuellen Arbeitsspeicher, der sich mit bis zu 240 Terabyte ausstatten lässt. In Sachen virtueller Festspeicher sind bis zu 64 Terabyte pro Host möglich, bei den virtuellen Prozessoren werden mit Windows Server 2025 bis zu 2.048 vCPUs unterstützt. Das erlaubt insgesamt deutlich leistungsfähigere Systeme, wie das noch mit Windows Server 2022 der Fall war.

GPU-Partitionierung (GPU-P) für eine dedizierte Grafikleistung

Im Gegensatz zu seinen Vorgängern bietet Windows Server 2025 die Möglichkeit, die vorhandenen Grafikprozessoren auf mehrere virtuelle Maschinen zu verteilen. Damit die einzelnen VM-Clients nicht um die bereitstehende GPU-Leistung konkurrieren, setzt Microsoft bei GPU-P auf die Single Root IO Virtualization (SR-IOV)-Schnittstelle, die sich darum kümmert, dass jede virtuelle Instanz ausschließlich die ihr zugewiesene GPU-Performance in Anspruch nehmen darf.

Mit der GPU-Partitionierung ist unter Windows Server 2025 auch eine Live-Migration möglich, allerdings müssen hierfür bestimmte Vorraussetzungen erfüllt sein. So sind auf Clientseite Prozessoren erforderlich, die Intel VT-D oder AMD-Vi beherrschen. Zudem muss auf den Gastsystemen Windows 10 oder höher sowie Windows Server 2019 oder höher installiert sein. GPU-seitig werden derzeit nur bestimmte NVIDIA-Modelle unterstützt. Mehr Infos dazu findest du auf der zugehörige Webseite.

Die Intel Data Center GPU Max profitiert erheblich vom großen L2-Cache

Neues CPU-Kompatibilitätsfeature für mehr Homogenität

Intel Xeon Prozessor der 5. GenerationKeine IT-Infrastruktur weist bei den zum Einsatz kommenden Prozessoren eine perfekte Homogenität auf, da ältere Systeme zwangsläufig mit älteren Prozessoren bestückt sind. Was unter vorherigen Windows Server-Versionen dazu führt, dass nicht sämtliche CPU-Funktionen auf den virtuellen Maschinen zur Verfügung stehen.

Daher hat Microsoft mit Windows Server 2025 eine dynamische Prozessorkompatibilität eingeführt. Damit lassen sich in heterogenen CPU-Umgebungen ein Höchstmaß an vorhandenen Prozessorfunktionen innerhalb der virtuellen IT-Umgebung nutzen. Das ist vor allem bei Live-Migrationen von einem Host-Rechner auf den anderen von größter Wichtigkeit, damit auch dort möglichst alle CPU-Funktionen genutzt werden können.

„Ältere“ OS-Workloads live ohne Unterbrechung migrieren

Für eine möglichst störungsfreie Migration virtueller Instanzen von einem Host auf den anderen müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehört vor allem die Kompatibilität mit den verfügbaren Hypervisor-Versionen. So legt Windows Server 2025 mithilfe von Hyper-V standardmäßig virtuelle Maschinen mit der Host-Version 12 an. Es werden aber auch Windows Server 2022, 2019 und 2016 sowie Windows 11 und Windows 10 bis zur Host-Version 8.0 supportet.

Dies geschieht mithilfe der vorhandenen Import-, Export- und Replikafunktionen. Es ist obendrein eine Live-Migration von einer älteren Maschine auf einen Windows Server 2025-basierten Host möglich, und das ganz ohne Unterbrechung des laufenden Betriebs.

Tipp: Falls du virtuelle VMware-Instanzen auf Hyper-V-Maschinen migrieren willst, gibt es hierfür die passenden Tools wie beispielsweise StarWind V2V Converter / P2V Migrator.

Webinarhinweis: Für detaillierte Informationen zu Hyper-V unter Windows Server 2025 empfehle ich die verlinkte Videoaufzeichnung des zugehörigen Webinars.

Disclaimer: Diesen Blogbeitrag habe ich im Auftrag der Thomas-Krenn.AG verfasst und veröffentlicht. Bei der Ausgestaltung der Inhalte hatte ich nahezu freie Hand.