SuperMUC-NG: Der nächste Supercomputer aus München

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26,7 PetaFLOPS, das ist eine gewaltige Zahl. Sie besteht nämlich aus 17 Stellen – und zwar vor dem Komma! Diese enorme Rechenleistung, gemessen in Fließpunktoperationen pro Sekunde, kommt auf das Landesrechenzentrum (kurz: LRZ) Garching zu, wenn es den nächsten Supercomputer der Markt „SuperMUC“ einweihen darf. Sein genauer Name lautet SuperMUC-NG, wobei die Buchstaben „NG“ für „Next Generation“ stehen.

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6.400 Lenovo-Server für Big-Data-Analysen und Erdbeben-Simulationen

Und genau darum geht es beim nächsten SuperMUC, dessen dritte Generation bereits zum Einsatz kommen wird. Denn in Zeiten von Big Data-Analysen und Echtzeitsimulationen sind Großrechner wie der SuperMUC-NG erforderlich, die mit riesigen Datenmengen, wie sie heute und morgen entstehen, auch zurecht kommen. Hierfür werden im Herzen des SuperMUC-NG gut 6.400 Hochleistungsrechner vom Typ Lenovo ThinkSystem SD 650 DWC werkeln, in denen der Intel Xeon Scalable-Prozessor das Berechnen bekannter und künftiger HPC-Applikationen unterstützt. In Summe sind das mehr als 300.000 CPU-Kerne, die die eingangs erwähnten 26,7 PetaFLOPS schaffen.

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Warmwasserkühlung spart Energie und schafft gleichzeitig neue

Bei dieser unfassbar hohen Rechenleistung darf in Zeiten von Global Warming der Umweltschutzgedanke natürlich nicht zu kurz kommen. Daher setzt man im LRZ auch beim SuperMUC-NG wieder auf die Warmwasserkühlung, die seit Anfang an für eine sehr effiziente „Kühlung“ der gesamten Supercomputeranlage eingesetzt wird. Das führt nicht nur zu enorm reduzierten Energiekosten um bis zu 45 Prozent, sondern ermöglicht gleichzeitig das Recyceln der Abwärme in Form von Warmwasser für umliegende Einrichtungen und Gebäude. Doppeltes Energiesparen, sozusagen.

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Erdbeben- und Klimawandel-Simulationen stehen auf der SuperMUC-NG-Liste

Doch was macht man mit dieser geballten Rechenpower, damit sie auch sinnvoll und zum Wohle der Gesellschaft eingesetzt werden kann? Nun, hierfür kommen zahlreiche Anwendungen infrage, wie die Vergangenheit bereits gezeigt hat. So konnte beispielsweise mithilfe des SuperMUC 2 das große Sumatra-Erdbeben simuliert werden, das im Dezember 2004 einen gewaltigen Tsunami auslöste. Hierfür erhielt das LRZ Garching sogar einen Preis, verliehen auf der diesjährigen Supercomputing Conference 2017. Aber auch der Klimawandel und die damit in Verbindung stehenden Auswirkungen auf Mensch und Umwelt können künftig mithilfe des SuperMUC-NG noch besser analysiert und bewertet werden.

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Video-Rückblick: Prof. Dr. Bode im Interview

Dreieinhalb Jahre ist es schon wieder her, da habe ich mit Professor Dr. Arndt Bode vom LRZ Garching dieses Interview zum SuperMUC 2 geführt.

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