TenAsys, TSN & Intel auf der embedded world 2024

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2018 war’s, da durfte ich das letzte Mal für den US-amerikanischen Software-Anbieter TenAsys nach Nürnberg auf die embedded world reisen, der Berichterstattung wegen. Das Unternehmen wird auch dieses Jahr wieder auf dem weltweit größten „Branchentreffpunkt für die Embedded-Community“ anzutreffen sein. Wieder in Halle 4, dieses Mal am Stand 458, und zwar in allerbester Gesellschaft, direkt neben dem Cloud-Anbieter AWS.

Gut 6 Jahre ist das mittlerweile her, da habe ich mit Peter Zahn (damals: Uni Stuttgart, heute: Telerob) ein Interview zum Thema TSN (Time-Sensitive Networking) geführt. Seine Prognose damals lautete schon, dass diese sich am Ethernet-Protokoll orientierende Übertragungstechnik der nächste Teil von 802.11 sein wird. Und so wie es aussieht, hat Peter mit seiner Vorhersage Recht behalten, denn TSN gehört mittlerweile zum IEEE-Standard. Doch warum ist das so und welche Vorzüge bietet TSN gegenüber seinem „Vorläufer“ Ethernet?

Videochat: „TSN wird der nächste Ethernet-Standard sein“

 

Um diese Frage beantworten zu können, lohnt sich ein Blick auf die TSN-Welt von TenAsys. Denn für den Software-Anbieter des Echtzeit-Betriebssystems INtime ist ein TSN-Aspekt ganz entscheidend: Anders als auf klassischen TCP-Wegen ermöglichen TSN-Verbindungen den Datenaustausch in Echtzeit, also mit einer äußerst geringen Latenz. Was für Anwendungen, die TenAsys mit seinem Betriebssystem INtime adressiert, von kritischer Wichtigkeit ist. Denn ohne deren deterministischem, also eindeutig vorhersagbarem Verhalten sind vor allem industriell geprägte Applikationen wie beispielsweise die Robotersteuerung nicht möglich. 

Vor allem dann nicht, wenn die zuständige Anwendung im Gegensatz zu herkömmlichen Steuerungsanlagen auf einem Standard-PC zum Einsatz kommt, auf dem möglicherweise parallel zum Echtzeitsystem obendrein Windows oder andere Betriebssysteme genutzt werden. Diese beanspruchen dann nämlich ihre eigenen Ressourcen, was gerade im industriellen Umfeld ein absolutes „No-Go“ darstellt. Und genau an dieser Stelle kommt TSN in Verbindung mit INtime ins Spiel.

TSN ist für den Umstieg von Industrie 4.0 auf Industrie 5.0 wichtig

Wie der verlinkte Beitrag von Brandon Lewis gut zeigt, ist für die software-definierte Fertigung ein Übertragungsstandard wie TSN eine essentielle Zutat, was den technologischen Wechsel von der klassischen Industrieanwendung zur konvergierten Industrie 5.0-Applikation betrifft. So werden damit auf einmal Szenarien ermöglicht, in denen sich Cloud-Umgebungen und Rechenzentren mit Industrie-Sensoren und den hierfür erforderlichen Steuerungseinheiten verknüpfen lassen. Damit lassen sich Edge-Applikationen direkt mit der Cloud verbinden, Daten analysieren und verknüpfen, und vieles mehr.

Diese Verbindungen erfordern eine Netzwerktechnik, die Daten ohne messbare Verzögerungen transportieren kann. Und genau das liefert die TSN-Technik, mit der Latenzen nicht existieren, mit der sich der Datenaustausch exakt steuern lässt und mit der sich Ressourcen innerhalb des jeweiligen Netzes anwendungsbezogen reservieren und abrufen lassen. Da TSN auf dem Ethernet-Standard basiert, gelingt die Adaption bestehender Netzinfrastrukturen mit relativ geringem Aufwand. Ein weiterer Pluspunkt beim Thema Konsolidierung. 

Intel, TenAsys, Kontron & TSN: eine gewinnbringende Koalition

Auf dem embedded world-Stand von TenAsys wird TSN einer der Hauptakteure sein. So zeigt TenAsys – gemeinsam mit Intel und Kontron – eine Technologiedemonstration, wie sich auf Basis des Echtzeit-Ethernet-Standards Antriebsmotoren und Kameras in Fabriken steuern und kontrollieren lassen. Und das entweder aus einer OPC-UA-basierten Edge-Umgebung heraus oder direkt mithilfe eines Standard-Industrie-PCs. 

TenAsys, Intel & Kontor gemeinsam auf der embedded wordld 2024 am TenAsys-Stand

Das ist übrigens die Stelle, an der Intel mit seinen TSN-tauglichen Hardware- und Software-Komponenten ins Spiel kommt. Auch darüber habe ich in einem früheren Beitrag schon einmal berichtet.

Vortragstipp: Christopher Main, CTO und Mitbegründer von TenAsys, darf gleich am ersten Tag der embedded world ab 16:00 Uhr gemeinsam mit Hannes Grabmann vom ISW der Uni Stuttgart und Lionel Havet von RealTime-At-Work über TSN und dessen Möglichkeiten in Zeiten von IT/OT-Konvergenzen sprechen. 

Gesprächsangebot: Falls du mit Christopher oder den anderen INtime-TSN-Experten direkt vor Ort einen Termin vereinbaren möchtest, reicht ein Mausklick oder Fingertipp auf diesen Link.

TenAsys in der Halle 4 auf der embedded world 2024
TenAsys in der Halle 4 am Stand 458 auf der embedded world 2024

Weitere Informationen zur TenAsys auf der embedded world findest du auf der zugehörigen Webseite. Und zur Vertiefung des Themas „Software-definierte Fertigung“ habe ich ebenfalls einen Lesetipp für dich.

Disclaimer: Für das Verfassen und Veröffentlichen dieses Blogbeitrags hat mich die Firma TenAsys beauftragt. Bei der Ausgestaltung der Inhalte hatte ich nahezu freie Hand.

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