Warum wechselt die Continental von der seit vielen Jahren genutzten Lotus-Domino-Plattform auf die Low-Code-Plattform von Mendix? Das hat mir Sven Fleischer während der Mendix World 2019 erzählt.
Mit der Software-Entwicklung „der alten Schule“ kennt sich das Team von und um Sven Fleischer bestens aus. Mit diesem Know-how entstehen seit Jahren neue Applikation oder werden auch schon mal extern „eingekauft“. Beides erfordert allerdings einen recht großen Aufwand, und zwar aus technischer und betriebswirtschaftlicher Sicht. Daher hat sich die Continental auf die Suche nach einer Programmiertechnik gemacht, die aufgrund ihrer niedrigen Einstiegshürde die Anwender von Business-Applikationen in die Lage versetzt, die benötigten Programme – zumindest in Teilen – selbst zu „bauen“.
Hintergrund dieser teilweisen Abkehr von traditionellen Entwicklungsmethoden und -werkzeugen ist die immer noch recht große Basis an Lotus Domino-Datenbanken, die für unterschiedliche Zwecke zum Einsatz kommen. Die zugehörigen Anwendungen will und wird die Continental innerhalb der nächsten zwei Jahre ablösen, und das idealerweise mit geringem Programmieraufwand. Und so entschied man sich bei der Continental letztendlich für die Low-Code-Technik und Mendix.
Der Umstieg auf die Low-Code-Technik birgt zahlreiche Vorteile in sich
Den Umstieg von Lotus Domino auf die Low-Code-Technik betrachtet Sven Fleischer durchaus differenziert, da diese Transformation immer von der jeweiligen Anwendung abhängt. Daher hat er mit seinem Team die vorhandenen Applikationen klassifiziert und jeweils bestimmten Technologien zugeordnet. Hierzu gehören beispielsweise Systeme für das Dokumentenmanagement oder ERP (Enterprise Resource Planning), die sich relativ gut durch vorhandene, externe Applikationen ersetzen lassen.
Anders verhält es sich mit Spezialanwendungen, die es eben nicht einfach so von der Stange gibt. Diese wird und hat Continental mithilfe der Mendix Low-Code-Technik realisiert und implementiert.
Der Umstieg von Lotus Domino auf Low-Code-Applikationen erfolgt mit geringeren Ressourcen
Die erste Domino-basierte Anwendung, die Sven Fleischer und sein Team realisiert haben, hatten er und seine Programmierer schon vor einigen Jahren aufgrund technischer Restriktionen auf eine neue Plattform übertragen. Dieser „Umstieg“ von einer Domino-Anwendung auf eine andere dauerte damals mit einem kompletten Entwicklerteam mehr als ein Jahr.
Dieselbe Applikation, basierend auf der Mendix Low-Code-Plattform, nahm mit denselben Funktionen und Merkmalen gerade mal ein Viertel an Zeit in Anspruch. Soll heißen: 2 Low-Code-Entwickler haben dafür gerade einmal 3 Monate an Entwicklungszeit benötigt. Dafür hat Sven Fleischer im Gespräch nur eine Bemerkung parat:
„Wahnsinnige Beschleunigung, immens!“
Den Ankündigungen auf der Mendix World 2019 sieht Continental mit Vorfreude entgegen
Bisher erfordern die Anwendungen bei Continental eine aktive Internetverbindung, da sie teils immer noch auf Webbrowser-Techniken beruhen. Dazu gehören auch Applikationen, die beispielsweise in der Produktion zum Einsatz kommen, wo Internetanbindungen nicht unbedingt immer vorhanden sind. Daher sieht Sven Fleischer der Ankündigung seitens Mendix mit Vorfreude entgegen, Low-Code-Apps auch mit „echten“ mobilen Merkmalen ausstatten zu können. Damit werden diese mobilen Anwendungen auch offline, also ohne Internetzugang funktionieren.
Daneben begrüßt das Continental-Entwickler-Team die Ankündigung des Mendix Data Hub sehr. Denn bisher besteht bei den vorhandenen Low-Code-Anwendungen noch nicht die Möglichkeit, Datenquellen unterschiedlichster Couleur in einer Applikation zusammenzuführen und so die Daten einheitlich nutzen zu können. Hinzu kommt, dass diese Erweiterung des Mendix’schen Portfolios aus der gleichen Hand kommt, was er ebenfalls sehr schätzt.
Das komplette Interview mit Sven Fleischer
Disclaimer: Dieser Videoblogbeitrag ist im Auftrag von Mendix entstanden. Bei der Ausgestaltung hatte ich nahezu freie Hand.
Weitere Informationen rund um die Mendix World 2019
https://www.it-techblog.de/videoblog-die-zukunft-von-low-code-ist-nicht-low-code-sondern-ki-unterstuetzte-programmierung/05/2019/