Welche Anwendungsgebiete gibt es für die Künstliche Intelligenz im Kontext von Storage-Anwendungen und welche Vorbehalte gegenüber der KI herrschen (immer noch) vor? Darüber habe ich mit Oliver Walla von VMware gesprochen.
Im Rahmen der IDC-Veranstaltungsreihe „IDC Directions“ hatte ich die Gelegenheit, mit Oliver Walla über die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit von Künstlicher Intelligenz im Bezug auf Speicherlösungen zu sprechen. Wo sie also schon eingesetzt wird, welche Vorurteile es gegenüber der KI immer noch gibt und wo KI-Potentiale für Storage-Anwendungen schlummern.
Die Künstliche Intelligenz bietet vielfältige Möglichkeiten – auch für Storage-Anwendungen
Ausgehend von der Annahme, dass der Mensch bei der Administration von Speicherlösungen immer noch eine ernstzunehmende Schwachstelle darstellt, kann die Künstliche Intelligenz gerade bei der Mensch-Maschine-Kommunikation helfen. Denn immer dann, wenn der Anwender manuell eingreift, können Fehler geschehen, und hier ist die KI dem Menschen in gewisser Weise überlegen. So kann die Technik viel schneller und zuverlässiger verifizieren, ob bestimmte Daten tatsächlich gelöscht werden sollen oder die Formatierung der Festplatte vorgenommen werden soll.
Aber auch das Thema „Predictive Maintenance“ kann im Kontext von Storage helfen, Fehler und Ausfälle zu erkennen, bevor diese überhaupt auftreten. So kann die KI mithilfe von Machine-Learning-Algorithmen Unregelmäßigkeiten bei Platten oder SSDs frühzeitig erkennen und somit dem IT-Admin einen Hinweis geben. Dieser kann dann die betreffende Komponente austauschen, bevor es zum technischen Defekt kommt und das System möglicherweise für einen längeren Zeitraum ausfällt.
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Die KI kommt bei VMware bereits zum Einsatz: Projekt „Skyline“
Im Kontext der VMware-Technik vSAN kommt die Künstliche Intelligenz innerhalb des Projekts „Skyline“ bereits zum Einsatz. In diesem Fall liefern Kunden komplette Datensätze an VMware, die von den zugehörigen KI-Algorithmen verarbeitet und analysiert werden. Das Ergebnis stellt Handlungsaufforderungen an den Kunden dar, indem prognostiziert wird, dass die ermittelten Ergebnisse auf mögliche Events hinweisen. Also auch hier dreht es sich um das Thema Predictive Maintenance, aber eben unter Zuhilfenahme von Kundendaten. Damit erzielt VMware bereits gute bis sehr gute Ergebnisse, wie mir Oliver Walla im Gespräch verraten hat.
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Die KI bieten für Storage-Anwendungen noch weiteres Potential
Neben den Anwendungsfällen von Predictive Maintenance sieht VMware noch weiteres Potential der Künstlichen Intelligenz im Bereich Empfehlungsmanagement. Soll heißen, dass die KI automatisiert dem Kunden raten kann, bestimmte Worksloads von einer Platte auf eine andere zu verschieben, um so eine bessere Auslastung der Storage-Infrastruktur zu erreichen. Aber auch Ratschläge und Hinweise, wie sich die gesamte Storage-Landschaft noch besser administrieren ließe, kann die KI ermitteln und somit auch hier helfen, die Speicherlösung zu optimieren.
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Anwender haben Vorbehalte gegenüber der KI, aber diese werden weniger
Gerade im Bereich der Storage-Anwendungen gibt es nach wie vor Vorbehalte, was den Einsatz von KI betrifft. Klar, denn hier geht es um Daten, die oft unternehmenskritisch und durchaus von sensibler Natur sind. Gleichzeitig belegt eine VMware-eigene Studie, dass 44 Prozent der deutschen Anwender der KI positiv gegenüberstehen. Das betrifft vor allem jüngere Leute, die der Künstlichen Intelligenz das Potential einräumen, sich im Unternehmen besser darstellen zu können. Daher ist Oliver Walla auch der festen Überzeugung, dass die KI „ihren Siegeszug antreten wird“, wie er sagt.