Videoblog: „Die Zukunft von Low-Code ist nicht Low-Code, sondern KI-unterstützte Programmierung“

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Auf der Mendix World 2019 habe ich mit CTO Johan den Haan über die Verbesserungen und Neuheiten von Mendix 8 sowie über zukünftige KI-Funktionen gesprochen.

Mit dem Event-übergreifenden Credo „Everyone is a Maker“ begann Johan den Haan seine Keynote-Session am zweiten Tag der Mendix World, und so startete auch unser Interview mit der Frage, was er denn genau darunter versteht.

Die Antwort darauf war nicht ganz so überraschend. Denn aufgrund des enormen Mangels an ausgebildeten und talentierten Software-Entwicklern müssen Unternehmen über neue Wege und Möglichkeiten nachdenken, wie sie an die erforderlichen und benötigten Software-Anwendungen herankommen.

Daher wird das Thema Low-Code- und No-Code-Entwicklung laut Johan immer populärer, denn damit lassen Menschen in die Lage versetzen, „Macher“ zu werden, ohne Programmierer zu sein. Der dann mit seinen eigenen Händen Applikationen schaffen kann, entweder für seine eigenen Zwecke oder für seine Abteilung oder sogar für die ganze Firma.

„Und sind wir nicht alle seit Kindertragen „Maker“, die es nur wieder verlernt haben, Dinge zu schaffen und zu bauen?“

Mendix 8 bietet im wesentlichen acht Verbesserungen und Neuheiten

Nach diesen einleitenden Worten ging es direkt ins „Eingemachte“, sprich in die kompakte Vorstellung der acht wesentlichen Highlights von Mendix 8:

1. Mit Mendix Studio bietet Mendix allen Software-Schaffenden eine Entwicklungsumgebung, mit deren Hilfe neue Anwendungen entstehen, und das ohne jeglichen Programmierkenntnisse. „No-Code“, wie Johan und Mendix das nennen.

2. Wesentliche Verbesserungen der Low-Code-Programmierumgebung Studio Pro. Dazu gehört unter anderem ein optimierter Mendix Assistant, der auf Basis von KI-Algorithmen Fehler erkennt und ausmerzt, um so Software-Entwickler bei ihrer Arbeit zu unterstützen.

3. Diese zweite Generation des Mendix Assistant fungiert noch besser als bisher als „Detektiv“, indem er logische Programmierfehler aufspürt und korrigiert, auf weitere mögliche Fehler hinweist und vieles mehr. Damit lassen sich laut Mendix bereits während der Programmierarbeit bis zu 90 Prozent der typischen Coding-Fehler vermeiden.

4. Erweiterte Multi-Cloud-Optionen, die sich zur Mendix Cloud gesellen. Damit können Low-Code- und No-Code-Anwendungen künftig auch auf Cloud-Umgebungen von SAP, IBM, Red Hat und mehr implementiert werden.

5. „SAP on Mendix“, also der native Einsatz der SAP HANA-Datenbanktechnik innerhalb von Mendix-basierten Low-/No-Code-Anwendungen.

6. Mit dem Mendix Data Hub lassen sich künftig Daten aus den unterschiedlichsten Quellen innerhalb einer Mendix-Anwendung zusammenführen und diese dort gemeinsam nutzen.

7. Mit „Mendix for MindSphere“ steht das IIoT-Betriebssystem von Siemens innerhalb der Mendix-Plattform nativ zur Verfügung. Damit lassen sich via Low-/No-Code industrielle Anwendungen „bauen“.

8. „Mendix for Native Mobile“ erlaubt es, mithilfe der Mendix-Programmierumgebung mobile Anwendungen zu entwickeln, die sich sowohl im On- wie auch im Offline-Betrieb nutzen lassen.

Künstliche Intelligenz in Low-Code-Anwendungen mit Mendix

Wie bereits erwähnt steht in Mendix Studio und Studio Pro der KI-Assistent Mendix AI Assist bereits zur Verfügung. Damit wird man als Entwickler bereits recht gut bei seiner Arbeit unterstützt. Doch das ist nur der Anfang, denn bisher wird der KI-Assistent nur im Bereich Programmierung aktiv. Zu einem späteren Zeitpunkt soll die KI-Engine auch für das Entwickeln der Anwendung (Application Design) und das Testen und Ausführen der Applikationen zum Einsatz kommen.

Doch auch vom Übergang von der rein reaktiven KI hin zur pro-aktiven KI sprach Johan in unserem Interview. Die Fachbegriffe hierzu lauten Augmented Intelligence, Autonomous Intelligence und Anthropomorphic Intelligence. Doch bis dahin wird wohl noch ein bisschen Zeit vergehen.

Und ganz am Ende sagt Johan den Haan noch etwas sehr Bemerkenswertes (natürlich mit einem kleinen Augenzwinkern):

„Die Zukunft von Low-Code ist nicht Low-Code, sondern KI-unterstütztes Entwicklen [von Anwendungen]. Damit schaffen wir uns quasi selber ab, um die nächste Generation der Software-Entwicklung zu ermöglichen.“

Das komplette Interview mit Johan den Haan

Disclaimer: Dieser Videoblogbeitrag ist im Auftrag von Mendix entstanden. Bei der Ausgestaltung hatte ich nahezu freie Hand.

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