[Videochat] Plamen Kiradjiev (IBM) über Smart Factories am Beispiel von Mettler Toledo

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Während der Hannover-Messe 2018 habe ich dieses Videointerview mit Plamen Kiradjiev von IBM über das Thema Smart Factories am Beispiel von Mettler Toledo geführt. Darin zeigt er, wieso IBM ein wichtiger Teil der SmartFactory-Szene ist, welche Rolle IBM darin einnimmt und wie IBM mit seinen KI- und Cloud-Tools Industriekunden wie Mettler Toledo hilft.

„Was zeigen Sie hier [auf dem Smart Factory-KL-Stand] auf der Hannover-Messe 2018“?

Laut Herrn Kiradjiev zeigten auf dem Smart Factory-KL-Stand in Halle 8 wie seit vielen Jahren zahlreiche Aussteller ihre Lösungen rund um das Thema „Schlaue Fabriken“ und Industrie 4.0. Und auch dieses Jahr war IBM wieder von der Partie. Das Hauptinteresse seitens IBM auf diesem großen Messestand bestand im Sammeln, Analysieren und Bewerten der Daten, die hier zu Demonstrationszwecken benötigt wurden.

Einen dieser Messepartner, der gleichzeitig auch Kunde von IBM ist, versorgte IBM mit Daten für die Qualitätssicherung seiner Produkte. Die Rede ist von Mettler Toledo, dem Hersteller von Präzisionswaagen, für den das Thema Qualitätssicherung in der Fertigung von allerhöchster Wichtigkeit ist.

„Welche Rolle nimmt IBM in der Smart Factory ein?“

Die primäre Rolle von IBM innerhalb des Smart Factory-Kontexts war die vorausschauende Fertigung und Wartung, was auch als Predictive Manufacturing und Predictive Maintenance bezeichnet wird. Dabei hatte es sich IBM unter anderem zum Ziel gesetzt, diese beiden auf Machine Learning basierenden Ansätze auf der Hannover-Messe (und darüber hinaus) zu Lern-un Demonstrationszwecken bestmöglich einzusetzen.

Ein wichtiger Prozess dabei ist das Extrahieren und Analysieren der Daten, die IBM mithilfe geeigneter Tools aus den Industrieanlagen der Partner holt. Hierfür kommt ein einheitliches Protokoll zum Einsatz, mit dessen Hilfe sämtliche Daten in einem einheitlichen Format in den zur Verfügung stehenden Datenpools gespeichert werden. Von dort aus gelangen sie in den unterschiedlichsten Cloud-Plattformen, die je nach Anwendung und Kunde genutzt werden. Hierbei kommen auch Multi-Cloud-Szenarien zur Anwendung.

„Wie hilft IBM in diesem Kontext [dem Hersteller von Präzisionswaagen] Mettler Toledo?“

Bei dem gemeinsamen Projekt mit Mettler Toledo steht für den Anbieter und Hersteller von Präzisionswaagen die Qualität seiner Messgeräte an allererster Stelle. Denn die Waagen werden primär selbst zur Qualitätssicherung eingesetzt, indem gefertigte Produkte zur Überprüfung von möglichen Abweichungen von der gewünschten Qualität vermessen werden. Da die Mettler-Toledo-Waagen bis in das Milligramm genau wiegen können, lassen sich mithilfe dieser Hightech-Messgeräte kleinste Produktionsabweichungen exakt feststellen, ohne jedes einzelne Bauteil oder ein komplettes Produkt aufwändig nachmessen oder gar zerlegen zu müssen.

Aus diesem Grund ist es für Mettler Toledo immanent wichtig, sich auf die hundertprozentige Messgenauigkeit seiner Waagen verlassen zu können. Und genau hier kommt IBM mit seinen Softwarelösungen ins Spiel. So stellt „Big Blue“ eine Schnittstelle in seine IoT Cloud zur Verfügung, mit dessen Hilfe Mettler Toledo Zugriff auf geeignete Machine-Learning-Algorithmen erhält. Damit kann der Hersteller ziemlich exakt voraussagen, wann und bei welchen Waagen eine Ungenauigkeit von Messergebnissen zu erwarten ist, da sich bei der Produktion der Messgeräte mit hoher Wahrscheinlichkeit Unregelmäßigkeiten einstellen werden.

IBM IoT Cloud und Watson Studio für das Überprüfen von Qualität von Präzisionswaagen

Hierfür werden die von Mettler Toledo zur Verfügung gestellten Daten innerhalb der IBM IoT Cloud in das Softwaretool Watson Studio importiert. Daraus erstellt die Anwendung ein Produktionsprozessmodell, das anschließend installiert und konfiguriert wird. Sobald die vorhandenen Daten durch dieses Modell geleitet werden, lässt sich ziemlich genau vorhersagen, welche Waage mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit Abweichungen bei der gewünschten Qualität aufweisen wird. In solch einem Fall erhält der Smart-Factory-Administrator von der Software einen Warnhinweis, der auf die mögliche Abweichung der Messgenauigkeit hinweist. Damit kann er unmittelbar und ohne größeren Messaufwand die Qualität der Waage überprüfen lassen.

Das Interview mit Plamen Kiradjiev in voller Länge

Disclaimer: Für diesen Video-Blogpost hat mich IBM Deutschland als Blogger engagiert.

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